Massive Kritik an Fahrradzählern
19. November 2025
1:0 für die Garagen
3. Dezember 2025

Gläserne Manufaktur: Von Volkswagen muss mehr kommen

Der Sparkurs von Volkswagen sieht so aus, dass sich der Automobilhersteller die Gläserne Manufaktur in Dresden spart. Die Fahrzeugproduktion in dem markanten Bau am Rande des Großen Gartens wird noch im Dezember eingestellt. Eine offizielle Verlautbarung, was danach kommt, sind die Beteiligten bisher schuldig geblieben. Nach unbestätigten Presseberichten hat man sich per Absichtserklärung auf ein „Innovationszentrum“ geeinigt, das auf einem Teil der Fläche eingerichtet werden soll. Das Land Sachsen würde demnach von 2026 bis 2032 insgesamt 27,5 Millionen Euro Miete an Volkswagen zahlen.

Die Stadtratsfraktion des BSW kritisiert die hohen Kosten, die damit auf den Steuerzahler zukämen, und die weiterhin diffusen Zukunftsplanungen. Fraktionschef Ralf Böhme: „Mit der Gläsernen Manufaktur hat Volkswagen in Dresden einen exklusiven Produktionsstandort für sein Prestigeprojekt Phaeton eingeräumt bekommen. In den kommenden Jahren sollen den sächsischen Steuerzahlern nun Kosten von nahezu 30 Millionen Euro aufgebürdet werden, um den Standort auch nach Ende der Fahrzeugfertigung zu erhalten, so das Ergebnis unzähliger Verhandlungsrunden zwischen Freistaat, Landeshauptstadt und Volkswagen sowie weiteren Institutionen. Die Nutzungskonzepte sind dabei nebulös umschrieben. Volkswagen darf in diesem Fall nicht aus der Verantwortung entlassen werden, sich in deutlich höherem Maß als bisher für die Zukunft der Gläsernen Manufaktur zu engagieren. Freistaat und Landeshauptstadt sind gefordert, eine konsequentere Verhandlungsführung an den Tag zu legen. Zumal Volkswagen auch den noch verbliebenen Mitarbeitern in Dresden nur dürftige oder gar keine Perspektiven bietet.“

Die Gläserne Manufaktur wurde 2002 in Betrieb genommen. Sie sollte einerseits moderne Fertigungsstätte sein, andererseits transparente „Erlebniswelt“: mit Führungen, Kindergeburtstagen und Restaurant. Seit 2021 wird hier das Elektromodell ID.3 produziert.