Maurice Devantier, Stadtrat
- Geboren 1979 in Dresden
- Lehrer
- Vater von drei Kindern im Alter von – Stand März 2025 – 0, 4 und 5 Jahren
- Freizeitinteressen: Lesen, Rennradfahren, mit den Kindern spielen
- Lebensweisheit: Wenn ihr glücklich sein wollt, dann: Seid es!
Immer ganz vorn
Nirgendwo hat BSW-Stadtrat Maurice Devantier (45) so viel Gutes über Deutschland gehört wie in Südamerika. Vor Jahren unternahm er mit seiner späteren Frau eine politische Bildungsreise, die sie von den USA bis nach Chile führte. Aus der Ferne Südamerikas, hat Maurice dabei festgestellt, genieße Deutschland einen glänzenden Ruf, werde als Inbegriff von Wohlstand idealisiert, allerdings „völlig unreflektiert“. Wie viele Probleme es auch im wohlhabenden Deutschland gibt und dass es seit einiger Zeit „eher abwärts“ geht, hat Maurice unter anderem als Mitglied des Stadtbezirksbeirats in Pieschen erlebt und dort seine ersten kommunalpolitischen Erfahrungen gesammelt. Pieschen – das ist jener schöne Stadtteil im Nordwesten von Dresden, wo das Siechtum des ehemaligen Sachsenbades exemplarisch dafür steht, was sich die öffentliche Hand alles nicht mehr leisten kann.
Nur wenige Kilometer von hier ist der heutige Lehrer Maurice Devantier in Mobschatz aufgewachsen, das damals noch eine eigenständige Gemeinde war. Die Wende in der DDR machte sich in der Welt des damals Zehnjährigen vor allem dadurch bemerkbar, dass die Sporthalle, in der er Fußball spielte, zum Penny-Markt umfunktioniert wurde. Maurice kickte seinerzeit bei Motor Cossebaude. Seine Position auf dem Feld? „Immer ganz vorn.“
Dem Fußball ist er mit einigen Unterbrechungen treu geblieben. Freizeitsportlich tritt der Vater von drei kleinen Kindern heute aber vor allem auf seinem Rennrad in die Pedale.
Maurice hat an der Berliner Humboldt-Universität Philosophie, Politik und Geschichte studiert. Es folgte ein Zusatzstudium zum Lehramt. Am Dresdner Bertolt-Brecht-Gymnasium unterrichtet er heute Geschichte, Ethik und GRW (Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft). So sehr er seinen Beruf liebt, werde es immer mehr zur Herausforderung, Wissen zu vermitteln, sagt er. „Der Unterricht ist im Vergleich zu früher didaktisch viel besser, weil schülergerechter geworden. Die Schüler bekommen alle möglichen Angebote, sich einzubringen, aber die nehmen sie gar nicht wahr.“ Heutige Kinder und Jugendliche seien so von der Digitalisierung geprägt und auf soziale Medien fixiert, dass es vielen schwerfalle, sich überhaupt auf Schule und Unterricht zu konzentrieren. Das sei eine „bedenkliche Entwicklung“ und „in den letzten zehn Jahren nochmal deutlich krasser“ geworden.
Manche Schüler hätten auch deshalb Mühe, dem Unterricht zu folgen, weil ihre Deutschkenntnisse ungenügend seien. Deshalb plädiert Maurice für „mehr verpflichtende Sprachförderung“. Zudem gibt ihm die Tatsache zu denken, dass heutzutage bis zu 60 Prozent der Schüler eines Jahrgangs Abitur machen wollen, „bei insgesamt nachlassenden Leistungen“.
Bildung ist – neben Finanzen – auch ein Kernthema von Maurice Devantier in der BSW-Fraktion. Er gehört den entsprechenden Ausschüssen im Stadtrat an.