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Digitale Pflichten, analoge Rechte

„Angebot ja, Zwang nein“: Maurice Devantier zur Digitalisierung in Dresden

Wie die Dresdner Stadtverwaltung im Zeitalter der Digitalisierung aufgestellt sein sollte, darum ging es gestern in einer aktuellen Stunde im Stadtrat. Viele Dienste sind digital nicht verfügbar, oft dauert die Bearbeitung von Anfragen und Anträgen sehr lange. Doch die nötige Modernisierung dürfe gleichzeitig nicht gegen den Bürger durchgesetzt werden, mahnte BSW-Stadtrat Maurice Devantier. Jeder habe weiterhin ein „Recht auf ein analoges Leben“, sagte er in seiner Rede. „Niemand darf gezwungen werden, ein Smartphone zu besitzen, um öffentliche Dienste in Anspruch zu nehmen! Ich denke da natürlich an viele ältere Mitbürger, aber auch an jene, die sich dieser Technologie nicht unterwerfen wollen. Angebot ja, Zwang nein!“

Digitalisierung dürfe ruhig auch kritisch hinterfragt werden, so Maurice Devantier. Dass ihre Begleiterscheinungen problematisch seien, zeige sich sogar bei den Stadtratssitzungen, wenn „hier im Saal viele den großartigsten Reden maximal mit halbem Ohr zuhören und lieber mit ihren digitalen Geräten spielen“. Auch in der Schule muss der Gymnasiallehrer erleben, dass sich viele Kinder und Jugendliche im Unterricht kaum noch konzentrieren können und darunter der Bildungserfolg leidet.

Deshalb sollte man sich sowohl die Chancen als auch die Risiken der Digitalisierung bewusst machen. „Ein vernünftiges Nutzen der Potentiale bei gleichzeitiger Begrenzung der Auswüchse der Digitalisierung – das ist der Standpunkt der BSW-Fraktion.“